Corona Mutation B1.1.7

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Was bedeutet die Corona Mutation und wie gefährlich ist sie?

Die neue Variante trägt eine Mutation in dem Gen, das Spike-Proteine bildet. Das sind kleine griffige Stäbchen an der Außenseite der Viruszelle, die sich an menschliche Zellen anheften.

Die aktuellen Impfstoffe, die in Europa zugelassen wurden wirken, indem sie die körpereigenen Zellen anweisen, diese Spike-Proteine zu produzieren, die das Immunsystem dann als Fremdkörper erkennt und Antikörper entwickelt, die sich an das Virus heften und es abtöten. Sobald dies geschehen ist, hat der Körper eine Erinnerung für das Coronavirus und so sind diese Antikörper bereit, wenn er das Virus wieder entdeckt.

Eine Veränderung der Form des Spike-Proteins macht es jedoch für das Immunsystem schwieriger, es zu erkennen, da es auf ein anderes Modell eingestellt ist. Außerdem wird es für die Antikörper schwieriger, sich an das Virus zu binden, damit es aus dem Körper getilgt werden kann.

Alle Wissenschaftler auf der Welt untersuchen derzeit, ob die aktuellen Impfstoffe gegen den neuen Stamm wirken werden.

Die Virologen gaben bekannt, dass die neue Variante effizienter in den Körper eindringt, und dass diese Veränderung (Mutation), die im Spike-Protein aufgetreten ist, die Stärke der Interaktion des Virus mit den Zellen in unserem Körper erhöht – die Mutation haftet besser als sein Vorgänger und verursacht höhere Viruslasten im Rachen.

Wissenschaftler meinen, dass der mutierte Coronavirus-Stamm Kinder leichter infizieren könnte, da dass vorläufige Untersuchungen darauf hindeuten, dass dies auch auf seine „Haftbarkeit“ zurückzuführen ist. Forscher meinen, dass Kinder weniger von den Rezeptoren haben, die die ältere Coronavirus-Variante aufnahmen, was bedeutet, dass sie weniger wahrscheinlich infiziert werden konnten.

Allerdings gibt es derzeit keine Forschungsergebnisse dafür, dass diese Variante – oder irgendeine andere bisher untersuchte – irgendeinen Einfluss auf die Schwere der Erkrankung hat.

Bei einer Fernsehdebatte in England gaben die Forscher an, dass die neue Variante von Sars-Cov-2 der dominierende globale Stamm werden kann, da es einen „evolutionären Vorteil bei der Übertragung schneller“ hat.

Was sind die Symptome des neuen Stammes des Coronavirus?

Im Moment scheint es, dass die Symptome die gleichen sind wie die des bekannteren Stammes. Die Variante wurde durch Polymerase-Kettenreaktionstests (PCR) entdeckt, die normalerweise nur bei Menschen mit den klassischen Symptomen des Virus durchgeführt werden, daher gehen Wissenschaftler davon aus, dass die Symptome identisch sind.

Wie wurde die Variante (Corona Mutation) entdeckt?

Wissenschaftler, des englischen Gesundheitsministerium haben stichprobenartige genetische Analyse von etwa 10 Prozent der PCR-Tests durchgeführt und dabei die neuen Mutationen entdeckt. Das Covid-19 Genomics UK (Cog-UK) Konsortium verfolgt neue genetische Varianten bei ihrer Ausbreitung und untersucht, ob diese Veränderungen zu nachweisbaren Veränderungen im Verhalten des Virus oder der Schwere von Covid-19 Infektionen führen.

Die neue Mutation breitet sich mittlerweile in mindestens 30 Ländern aus. Französische Gesundheitsbehörden bestätigten, dass die Variante am 26. Dezembers bei einem Patienten entdeckt wurde, der keine Symptome zeigte und nun in Selbstisolation ist.

Nordirland verzeichnete seinen ersten Fall am 23. Dezember, und deutsche Virologen gaben bekannt, dass die Variante ihr Land am ersten Weihnachtstag erreicht hatte. Japan und Südkorea bestätigten ebenfalls, dass die Variante nun im Land ist.

Aus Großbritannien ist die Einreise in viele Länder aktuell verboten, um die neue Variante besser unter Kontrolle zu halten.

Ist dies die erste gefundene Mutation?

Nein. Coronaviren mutieren häufig, und im SARS-CoV-2-Genom sind seit dem Auftauchen des Virus im Jahr 2019 bereits viele tausend Mutationen entstanden.

Bereits im März hatten Wissenschaftler herausgefunden, dass sich das Virus in zwei Hauptlinien (genannt „L“- und „S“-Typ) entwickelt hat. Der ältere ‚S-Typ‘ schien milder und weniger infektiös zu sein, während der später entstandene ‚L-Typ‘ sich schnell ausbreitete und im Frühjahr rund 70 Prozent der Fälle ausmachte.

Eine weitere Variante (D614G) wurde ebenfalls in Westeuropa und Nordamerika entdeckt, die sich zwar leichter ausbreitet, aber keine größeren Erkrankungen verursacht. Eine besorgniserregende Mutation, die als „Cluster 5“ bezeichnet wird, wurde im November in Nerzfarmen in Dänemark gefunden und führte zu Massentötungen von 17 Millionen Tieren.

Könnte es einen Impfstoff gefährden?

Möglicherweise. Die meisten Impfstoffe gegen Coronaviren zielen auf das Spike-Protein ab, das das Virus benutzt, um sich an menschliche Zellen zu heften. Die Impfstoffe bereiten den Körper darauf vor, das Spike-Protein zu erkennen, damit das Immunsystem das Virus erkennen kann.

Wenn das Spike-Protein jedoch mutiert, ist der Körper nicht mehr in der Lage, das Virus zu erkennen, und die Impfstoffe könnten sich als unwirksam erweisen.

Viele Forscher sowie auch die Hersteller von Biontech/Pfizer Impfstoff und Moderna Impfstoff gehen davon aus, dass Ihre Impfstoffe gegen die neue Variante des Coronavirus wirksam sein werden.

Da die aktuellen Impfstoffe seien bis zu 95 Prozent wirksam und wenn sie gegen die neue Mutation ein paar Prozentpunkte weniger wirken würde, wäre er immer noch gut genug um die Menschen zu schützen.

Wann kommt endlich die Normalität?

Das Leben wird sich erst dann wieder normalisieren, wenn die Weltbevölkerung als Ganzes einen ausreichenden Schutz gegen das Coronavirus erreicht hat. Aktuell werden ältere Menschen in Pflegeheimen, pflegebedürftige die zu Hause leben, Ärzte, Krankenschwester, Pfleger sowie 24 Stunden Pflege – Betreuer geimpft.

Sobald alle Länder einen Impfstoff zulassen, werden sie in den ersten Monaten höchstens ein paar Prozent ihrer Bürger impfen können. Die ungeimpfte Mehrheit wird immer noch anfällig für eine Infektion sein.

Sobald genug Menschen geimpft sind, wird es für das Coronavirus sehr schwierig werden, anfällige Menschen zu finden, die es infizieren kann. Je nachdem, wie schnell wir als Gesellschaft dieses Ziel erreichen, könnte sich das Leben bis zum Herbst 2021 wieder der Normalität annähern.

Bis auf Weiteres müssen also auch geimpfte Menschen Masken tragen, Menschenansammlungen in Gebäuden meiden und so weiter.