24 Stunden Betreuung Wien typische Varianten
Vermittlungsagenturen kooperieren meist mit osteuropäischen Partner- firmen, die Personal rekrutieren. Sie nutzen diverse Beschäftigungsformen, die unterschiedlich günstig für zu Betreuenden sind. Wir stellen wichtige Varianten vor.
In mehreren EU-Staaten Tätige
Das Entsenderecht gilt nicht, wenn ausländische Betreuer regelmäßig in mindestens zwei EU-Ländern arbeiten, darunter im Heimatland. Das betrifft auch „Mitarbeiter im Auftragsverhältnis“. Der österreichische Mindestlohn gilt nicht. Sozialabgaben fallen im Heimatland an.
Selbstständige
Die Betreuungskräfte haben ein Gewerbe in Österreich angemeldet, sie müssen sich selbst versichern. Sie verhandeln ihr Honorar frei.
Niedergelassene
Auch österreichisch selbstständige Betreuer mit in Österreich angemeldetem Gewerbe verhandeln ihr Honorar direkt mit Kunden. Sie müssen sich selbst um ihre Versicherungen kümmern.
Das sollten Sie beachten!
Eine osteuropäische Betreuungskraft nach Hause zu holen, ist eine große Entscheidung. Neben der Finanzierung sind weitere wichtige Fragen zu klären.
1 – Erwartungen klären:
Eine osteuropäische Betreuungskraft kann im Alltag eine enorme Hilfe sein – in höchst vertraulicher Weise. Sie wohnt mit im Haushalt und hat meist auch mitden Angehörigen des Gepflegten viel zu tun. Teils wechseln die Helferinnen häufig. Können Sie sich das vorstellen?
2 – Wohnsituation prüfen:
Können Sie der Betreuungskraft ein eigenes möbliertes Zimmer zur Verfügung stellen, am besten auch ein eigenes Bad? Ebenfalls wichtig: Können Sie ihr Zugang zu Telefon und Internet geben, damit sie Kontakt nach Hause halten und Heimatmedien nutzen kann.
3 – Aufgaben korrekt festlegen
Betreuungskräfte machen typischerweise klassische Hausarbeit wie Kochen, Putzen, Einkaufen. Sie leisten ihrem Schützling zudem Gesellschaft und kümmern sich häufig auch um allgemeine Pflege, helfen etwa beim Waschen oder Essen. „Behandlungspflege“ – wie Verbände wechseln, Spritzen geben oder Arzneien zusammenstellen ist laut Dienstleistungsvertrag meist ausgeschlossen. Betrauen Sie einen Pflegedienst mit diesen Aufgaben. Die Krankenkasse des Bedürftigen trägt die Kosten, wenn ein Arzt Behandlungspflege verordnet. Achtung: Tätigkeiten wie Gartenarbeit, Fenster- putzen, Kellerentrümpeln gehören nicht zu den üblichen Leistungen von Betreuungskräften.
4 – Hilfen dazuholen:
Um die Betreuungskraft zu entlasten, ihr etwa den freien Tag pro Woche zu ermöglichen, können Angehörige einspringen; auch Angebote wie soziale Dienste oder Tagespflege lassen sich nutzen. Die Pflegekasse finanziert viele Dienste. Tipp: Wer solche Bausteine geschickt kombiniert, kann oft eine Alternative zur Betreuungskraft zu Hause schaffen.
5 – Versicherungsnachweis fordern:
Lassen Sie sich von Betreuungskräften gleich zu Anfang ihre „Bescheinigung“ zeigen. Liegt sie noch nicht vor, was oft passiert, sollten Sie zumindest den Nachweis sehen, dass sie beantragt ist. Kopieren Sie die Dokumente am besten. Sie belegen, dass die Sozialversicherungs-Beiträge im Heimatland fällig werden. Damit sind Sie im – unwahrscheinlichen, aber nicht ausgeschlossenen – Fall, dass der österreichische Zoll eine Kontrolle macht, auf der sicheren Seite. Sie zeigen damit, dass Sie auf eine reguläre Beschäftigung der Betreuungskraft achten.