Rundum zu hause versorgt
dank Bulgarische Betreuungs­kräfte

|

24 Stunden Betreuung / Pflege zu Hause

24 Stunden Betreuung / Pflege – Rundum versorgt dank osteuropäischer Betreuungs­kräfte. So lauten die Werbe­versprechen von Vermitt­lungs­agenturen. Sie koope­rieren viele mit Firmen oder eigens organisierten Scoutern in Ländern wie Bulgarien, Rumänien, die Pflegekräfte rekrutieren und nach Österreich schi­cken. Hierbei sollten ein paar Dinge beachtet werden.

Helfende Hand, um zu Hause zu bleiben

Über 80 000 Menschen aus Osteuropa, die allermeisten davon Frauen, wohnen und arbeiten in österreichischen Haushalten, wo sie Pflegebedürftige betreuen. „Bulgarische / Ungarische / Slowenische Pfle­gekräfte“ hat als Begriff bei Such­maschinen eine hohe Popularität. Das Geschäft gründet auf doppelter Not. Auf der einen Seite stehen zahlreiche Menschen, die trotz Einschränkung in ihrer vertrauten Umge­bung bleiben möchten, aber nicht wissen wie sie das organisieren und bezahlen sollen. Hilfe durch österreichisches Personal rund um die Uhr ist für Normal­verdiener nicht finanzier­bar. Auf der anderen Seite stehen zahlreiche Menschen aus Ländern mit nied­rigen Löhnen und schlechten Jobaussichten, die die berufliche Chance als Betreuungs­kraft ergreifen – selbst wenn das bedeutet, weit weg von Familie und Freunden zu sein.

Pfle­gekräfte aus Bulgarien, Ungarn, Slowenien …

Viele der Pfle­gekräfte aus Bulgarien, Ungarn, Slowenien und anderen osteuropäischen Ländern kommen über Vermitt­lungs­agenturen. Die werben oft mit einer „24-Stunden-Pflege“ oder „Rund-um-die-Uhr-Betreuung“. Meist koope­rieren sie mit osteuropäischen Firmen, die die Betreuungs­kräfte rekrutieren und die Personal­ver­antwortung für sie tragen. Die Agenturen kümmern sich um die österreichischen Kunden, nehmen ihnen viele organisatorische Dinge rund um die Vermitt­lung der Betreuungs­kräfte ab und unterstützen sie oft auch lang­fristig, etwa bei Problemen.

Das sollten Sie beachten!

Eine osteuropäische Betreuungskraft nach Hause zu holen, ist eine große Entscheidung. Neben der Finanzierung sind weitere wichtige Fragen zu klären.

1 – Erwartungen klären :

Eine osteuropäische Betreuungskraft kann im Alltag eine enorme Hilfe sein – in höchst vertraulicher Weise. Sie wohnt mit im Haushalt und hat meist auch mit
den Angehörigen des Gepflegten viel zu tun. Teils wechseln die Helferinnen häufig. Können Sie sich das vorstellen?

2 – Wohnsituation prüfen :

Können Sie der Betreuungskraft ein eigenes möbliertes Zimmer zur Verfügung stellen, am besten auch ein eigenes Bad? Ebenfalls wichtig: Können Sie ihr Zugang zu Telefon und Internet geben, damit sie Kontakt nach Hause halten und Heimatmedien nutzen kann.

3 – Aufgaben korrekt festlegen

Betreuungskräfte machen typischerweise klassische Hausarbeit wie Kochen, Putzen, Einkaufen. Sie leisten ihrem Schützling zudem Gesellschaft und kümmern sich häufig auch um allgemeine Pflege, helfen etwa beim Waschen oder Essen. „Behandlungspflege“ – wie Verbände wechseln, Spritzen geben oder Arzneien zusammenstellen ist laut Dienstleistungsvertrag meist ausgeschlossen. Betrauen Sie einen Pflegedienst mit diesen Aufgaben. Die Krankenkasse des Bedürftigen trägt die Kosten, wenn ein Arzt Behandlungspflege verordnet. Achtung: Tätigkeiten wie Gartenarbeit, Fenster- putzen, Kellerentrümpeln gehören nicht zu den üblichen Leistungen von Betreuungskräften.

4 – Hilfen dazuholen :

Um die Betreuungskraft zu entlasten, ihr etwa den freien Tag pro Woche zu ermöglichen, können Angehörige einspringen; auch Angebote wie soziale Dienste oder Tagespflege lassen sich nutzen. Die Pflegekasse finanziert viele Dienste. Tipp: Wer solche Bausteine geschickt kombiniert, kann oft eine Alternative zur Betreuungskraft zu Hause schaffen.

5 – Versicherungsnachweis fordern :

Lassen Sie sich von Betreuungskräften gleich zu Anfang ihre „Bescheinigung“ zeigen. Liegt sie noch nicht vor, was oft passiert, sollten Sie zumindest den Nachweis sehen, dass sie beantragt ist. Kopieren Sie die Dokumente am besten. Sie belegen, dass die Sozialversicherungs- Beiträge im Heimatland fällig werden. Damit sind Sie im – unwahrscheinlichen, aber nicht ausgeschlossenen – Fall, dass der österreichische Zoll eine Kontrolle macht, auf der sicheren Seite. Sie zeigen damit, dass Sie auf eine reguläre Beschäftigung der Betreuungskraft achten.

Schreiben Sie einen Kommentar